30. August 2006

Meme

W  er sich für Meme interessiert, sollte sich diesen Podcast von Susan Blackmore anhören. Aufgenommen bei der Pop!Tech 2005. Wer noch nie was von Memen gehört hat, sollte sich den Podcast unbedingt anhören.

Meme sind „Einheiten kultureller Übertragung“, Informationsmuster die weitergereicht werden, oder wie Susan Blackmore sagt - das was kopiert oder imitiert wird.

Wer kennt sie nicht die Geschichte von der Spinne in der Yuccapalme? Was treibt Menschen dazu, diese Geschichte immer wieder und wieder zu erzählen (ups, schon wieder passiert)? Was für einen Ursprung haben Ohrwürmer? Was bringt es dem Individuum, wenn ihm ein Liedfragment nicht mehr aus dem Kopf geht? Warum schenkt man Menschen die man mag Blumen?

Sich selbst replizierende Verhalten, Muster, Informationsenheiten.

Blackmore spricht von Menschen als Meme-Maschienen. Wir sind nur der Wirt. Wir werden von Memen, genauso wie von Genen zu Transport und Verbreitung selbiger benutzt.

Nun gibt es keinen Grund sich völlig missbraucht und ausgenutzt zu fühlen, schließlich profitieren wir ja auch davon. Meme haben sich Menschen als Wirtstiere ausgesucht, was uns wiederum in der Evolution, bedingt durch natürliche Selektion, mächtig nach vorne gebracht hat. Hey, als der Mensch auf die Bildfläche trat, gab es schon ne Menge anderer Tiere. Die habens aber nicht gebracht. Für Gene schon, für Meme nicht.

Wir sind nichts weiter als ein Wirt, der von seinen Untermietern am Laufen gehalten wird. Doof nur, wenn bessere Wirtsorganismen auf der Bildfläche erscheinen (Der Krieg mit den Molchen von Karel Capek).

27. August 2006

Basic Web Who Is Who

Gestern Abend ereilte mich ein Hilferuf im roten Salon, ich möge mich doch bitte in den Fernsehraum begeben. Dort angelangt, wurde ich mit folgender Frage konfrontiert:

Durch die Gründung welches Internet-Unternehmens wurde Piere Omidyar zum Milliardär?
  • Wikipedia
  • eBay
  • Google

Was für viele eine einfache Frage zu sein scheint, war für den Kandidaten der TV-Show, wie auch für seine Adjutanten, nicht mit Gewissheit zu beantworten.

Deshalb kommt hier meine stark vereinfachte Liste von Namen, die man heutzutage zuordnen können sollte. Chronologisch, reversiv.

  • Jimmy Wales, gründete 2003 die Wikimedia Foundation, die beispielsweise die Wikipedia betreibt
  • Larry Page und Sergey Brin, gründeten 1998 Google
  • Pierre Omidyar, gründete 1995 eBay, welches damals noch Auction Web hieß
  • Jeff Bezos, gründete Amazon 1994
  • Steve Jobs und Steve Wozniak, gründeten Apple 1976
  • Bill Gates und Paul Allen, gründeten Microsoft 1975
  • Gordon Moore, Mitbegründer von Intel (1968) und Vater des nach ihm benannten Moore's Law
  • Douglas Engelbart, unter anderem der Vater der Computer Maus (1963)

OK, ich weiß — die Liste ist viel zu kurz und sehr subjektiv. Vielleicht gibts irgendwann 'ne längere.

25. August 2006

Internet TV Charts

Die WorldTV Internet TV Charts grasen verschiedene community video sites ab, und listen die populärsten davon. Es gibt 'ne Menge ziemlich skurriler, seltsamer und völlig abgefahrener Videos da draußen. Vorsicht, so eine Videosammlung kann süchtig machen.

A new chart is posted automatically each Sunday at 7pm EST (Midnight GMT). The charts are then then reviewed manually on Monday mornings, and some clips edited at that time. [...] The service is part-automated and part-editorial. Clips are removed that are highly viewed, but lowly rated, as well as clips which appear to have had their voting artificially manipulated.

Die Inhalte spiegeln das gängige online-Videoangebot wieder. Sex, Crime, Miracle.

Übrigens, falls jemand fragt, von mir habt ihr diesen Link nicht.

21. August 2006

STOP SHOUTING

Heise meldet heute, dass eine Petition zur Abschaffung der Caps Lock Taste (Hochstelltaste) ins Leben gerufen wurde. Die Petition findet ihr hier. Eine nette, kleine Webseite zum Thema ist capsoff.org.

Ich selbst habe vor einigen Jahren bei einem Wettbewerb von thisisbroken mitgemacht und das Foto meines Caps Lock-befreiten Hauptkeyboards eingeschickt. In den Kommentaren zum Posting stehen einige Softwarelösungen mit denen man sein Keyboard auch einfach um-mappen kann. Man belegt die Taste einfach neu, oder schaltet sie softwareseitig ab.

Ich finde allerdings, dass eine elegante, softwareseitige Deaktivierung der Sache nicht gerecht wird. Die Hochstelltaste muss herausgebrochen werden, wenn man seine persönliche Einstellung zum Thema verdeutlichen will.

Meine großartige Geschäftsidee, feine, genormte Pseudotasten, aus seltenem Tropenholz, zu verkaufen, die man sich dann in die freigewordene Lücke stecken könnte, habe ich noch nicht realisiert. Suche noch den passenden VC.

In den Kommentaren auf Heise werden ürigens weitere softwareseitige Lösungen empfohlen, beispielsweise I Hate This Key oder Key Tweak

Writely

Ach, Writely ist wieder da. Das Online Textverarbeitungsprogramm war vor einiger Zeit für neue Nutzer gesperrt worden, nachdem es von Google gekauft worden war. Nun kann man sich wieder anmelden.

Ich hatte Writely vor einer Weile getestet und war damit sehr zufrieden. Ein heutiges Login zeigt, dass alle meine alten Texte (5 Monate alt) nach wie vor unversehrt online sind. Ich könnte sie bloggen, mit Anderen teilen oder genau so bearbeiten wie man es von allen gängigen Text Prozessoren her kennt. Der Vorteil ist hierbei natürlich die weltweite erreichbarkeit meines Textdokuments.

Es lohnt sich das Programm näher anzuschauen.

19. August 2006

Social Search

Social Search ist derzeit in aller Munde. Aber was ist Social Search eigentlich? Ist es das Selbe wie Social Navigation oder geht es hier mehr in die Richtung Partnerbörse und Wet T-Shirt Contest? (hey Jungs, wisst ihr noch damals in der Church?)

Auf SearchEngineWatch sind vor ein paar Tagen zwei interessante Artikel zum Thema erschienen (What's the Big Deal With Social Search? und Who's Who in Social Search). Chris Sherman erklärt darin Social Search so:

Simply put, social search tools are internet wayfinding services informed by human judgement.

Der Ausdruck wayfinding services zielt darauf ab, dass Social Search keine Suchmaschine im eigentlichen Sinn ist. Die soziale „Suche“ basiert vielmehr auf der Vorarbeit einzelner oder einer Gruppe von Individuen. Inhalte werden beurteilt und wandern aus den Untiefen des World Wide Web, abhängig von ihrer Popularität, nach oben (soziale Komponente) in den Wahrnehmungsbereich des eigentlichen Nutzers (Suchkomponente). Beispiele hierfür sind Del.icio.us,Digg,Shadows und viele, viele andere.

Die individuelle Beurteilung kann zu einem einzigen Begriff reduziet sein. Dann wird der Inhalt getaggt. Tag Aggregatoren wie Technorati oder Link Aggregatoren wie Fark oder Newsvine sammeln ständig neue Inhalte und speisen diese in ihr System.

Nun kann man sich fragen, was an Social Search eigentlich neu ist, denn schließlich bewertet beispielsweise Google ja auch Inhalte (unter anderem) nach sozialer Vernetzung. Je mehr Links eine Seite auf sich zieht (incoming links), desto bedeutender wird sie. Ein Link von ihr weg ist dann mehr wert, als der Link von einer unbedeutenden Seite. Dieser Algorhitmus ist der PageRank, benannt nach einem der Google Gründer Larry Page (und nicht nach Homepage oder so). Google erklärt das patentierte PageRank Verahren so:

PageRank relies on the uniquely democratic nature of the web by using its vast link structure as an indicator of an individual page's value. In essence, Google interprets a link from page A to page B as a vote, by page A, for page B.

Wo liegt also der Unterschied zu Social Search? Es ist die Gewichtsverlagerung, weg vom Algorithmus hin zur kognitiven Leistung des Einzelnen. Dieser analoge Ansatz muss zwangsläufig dem ständig wachsenden Web unterliegen. Aber das wird als Vorteil ausgelegt. Die wenigen Informationen die von einer Gemeinschaft gefiltert in die Wahrnehmungszone des Nutzers emporsteigen, sind qualitativ hochwertiger als viele gängige (organic search) Suchergebnisse.

Und was war nun Social Navigation?

Social Navigation formulieren Rosenfeld und Morville im Polar Bear Book wie folgt:

The promise of social navigation is built upon the simple idea that value for the individual user can be derived from observing the actions of other users.

Social Navigation ist also beispielsweise eine Linkliste der 10 populärsten Downloads, die 100 besten Kundenrezensionen oder auch eine Highscore Liste. Heutzutage mit Web 2.0 und DHTML, äh sorry - Ajax, zählen natürlich auch Tag Cloud oder Blogroll dazu. Man könnte sagen, Social Navigation ist eine Form der Erschließung von UGC (user generated content), und gehört somit in die Kategorie der Kontextnavigation (contextual navigation). Social Search ist hingegen das Verhaltensmuster welches sich dieser Navigationsart bedient.

Social Navigation hat in einem etwas anderen Kontext eine verwandte Bedeutung. Es geht um Navigation in Informationsräumen als entgegengesetztes Konzept zu HCI (Human-Computer Interaction). Bei ersterem ist der Mensch Teil des Ganzen, bei letzterem saß der Affe bislang vor der Zauberkiste und interagierte mit ihr. Mittlerweile durchdringen Computer zusehends unseren „natürlichen“ Lebensraum, so dass die alte Unterscheidung kaum noch aufrechtzuhalten ist (ubiquitous computing aka everyware). Der Begriff Social Navigation ist in diesem Zusammenhang also auf die reale Umgebung gemünzt. Hierunter fallen sowohl ganz alltägliche Empfehlungen von Freunden, wie auch beispielsweise sogenannte LBS (location based services).

16. August 2006

Augmented Haring

Heute Morgen am Potsdamer Platz. Ich dachte erst ich seh' nicht recht
:-)... Da hatte doch ein armer Verkehrsraudi seinen Galaxy direkt in meinem Waschbecken geparkt - frei nach dem Motto „schmeiß ihn Ford“.

Zum Glück hat ein Blogger immer seine DigiCam dabei, so wird alles festgehalten und aufgezeichnet. Für später, für die Nachwelt, für die Erben von Keith Haring.

15. August 2006

Tag Cloud In eBible Heaven

Heute kam endlich meine Einladung zu eBible.com. Sehr googleesk und Web 2.0isches Interface. Ganz so wie man sich die moderne Bibel Suche halt vorstellt.

Aufm Weg zur Arbeit, lese ich gerne im Exodus. Vor allem Kapitel 21 Vers 24 - Auge um Auge, Zahn um Zahn. Hey, das Web Business ist ein hartes Geschäfft, was dachtet ihr denn?

Die Suche in eBible.com nach Exodus 21:24 zeigt zwei Dinge. Erstens die unschlagbare Retrievalkombination Google/Wikipedia ist eben dies. Unschlagbar. Zumindest was Geschwindigkeit angeht. eBible.com lässt sich ne Ecke mehr Zeit. Dafür bekommt man aber die entsprechnede Bibelstelle wunderbar präsentiert - Ajax style.

Einzelne Verse lassen sich bookmarken (aka taggen) und erscheinen fortan blau hinterlegt. Very neat! Wo Tags sind, gibts meist auch ne Tag Cloud. So auch hier. Man findet die übliche Delicious Pallette. Meine Tags, was haben andere getaggt und was sind gerade die populärsten Tags? Die Applikation gefällt. Das Ganze ist natürlich in Englisch. Was dachtet ihr?

Hebräisch?

Blogger: New Features Coming

Ach, das ich das noch erleben darf! Google hat sich tatsächlich entschlossen die eigene Bloggingsoftware (Blogger) upzudaten.

Dieser Blog hier läuft beispielsweise auf Blogger.com. Ich hatte mich für die Google Software entschieden, weil ich eh schon über GMail und sämtliche dranhängende Dienste, so sehr im Google Service-Imperium, drinstecke, dass ich mir von Blogger eine gewisse Vereinfachung erhofft hatte (beispielsweise SSO).

Leider fehlt es Blogger.com an einigen wichtigen Features, wie zum Beispiel Kategorisierung oder automatisches, datumabhängiges Publizieren.

Nun scheint aber endlich wieder Leben in die Software eingehaucht zu werden. Auf Blogger.com gibt es eine Feature Tour die ein paar Neuerungen vorstellt. Darunter sind Sachen wie Drag and Drop Interface, bessere feed options und endlich eine Möglichkeit zur Kategorisierung.

Google hat Blogger vor mittlerweile drei Jahren von Pyra Labs erworben, und seit dem nicht viel dran getan. Wird also Zeit das sich was dreht - um es mit Herbert zu sagen.

14. August 2006

Flash Gordon Approaching

Neulich bin ich irgendwie drauf aufmerksam gemacht worden, dass es mittlerweile im Internet Archive viele oder alle Folgen von Flash Gordon kostenlos zum ansehen und herunterladen gibt.

Diese SciFi-Serie stammt von Mitte der 30er Jahre, und ist heute absolut Oberkult. Flash Gordon, eigentlich Quaterback der New York Jets muss darin ständig sowohl die Welt als auch irgendeine Blondine, aus diversen extraterrestrischen Problemzonen retten.

Der Grund, daß die Filme ganz legal im Web veröffentlicht werden dürfen liegt an der Public Domain, in welcher sich die Movies mittlerweile befinden. Sowohl nach Amerikanischem, wie auch nach Deutschem Urheberrecht fallen geschützte Werke in die Public Domain, wenn ihr Urheber 70 Jahre und mehr verstorben ist (Schutzdauerrichtlinie).

Aktuell zum Fantasy Filmfest hier in Berlin, sei auch folgender Klassiker allen ans Herz gelegt: Night of the Living Dead. Die Story ist auch hier so einfach wie genial...

In this classic yet still creepy horror film, strangers hold up in a rural Pennsylvania farmhouse and battle constant attacks from dead locals who have been brought back to life by mysterious radiation.

10. August 2006

Google Flight Simulator 2

Ein Arbeitskollege mit Sinn für Unsinn, hat mich heute auf einen Artikel in der Chip aufmerksam gemacht: Flugsimulator mit Google Maps. Goggles heisst der Dienst.

Das Ding ist richtig Geil! Genau so hab ich mir das vorgestellt, als ich vor einigen Monaten diese Idee aufgeworfen habe.

Ich mein, so eine Anwendung war wirklich naheliegend. Und was ist schöner als Recht zu haben? Mit Ansage Recht zu haben.

Schließlich heisst es auch im Blogger-Business publish or perish - oder wie wir Kardiologen sagen, arrivederci gracie!

8. August 2006

Mal sehen was wird

Ach waren das noch Zeiten, als man hunderte Kassetten in Kisten unterm Tisch hatte und U2 oder The Clash aus scheppernden Lautsprechern dröhnten. Sunday, bloody sunday - mit dem Besen in der Hand träumten wir von Rockstar Karrieren, jenseits von DSDS oder D's World

Heutzutage kauft sich Bono bei Forbes.com ein, wie gestern die Businessweek berichtete und die Musik kommt aus dem iPod. Statt geklauter Kassetten haben wir nun raubkopierte Videos, massenhaft - oder auch ganz legal, wer weiß das schon so genau (Arctic Monkeys).

Dreht sich die Welt immer schneller, oder sind es wir die wir uns drehen? In den kommenden, äh Wochen, will ich versuchen etwas zum Thema Information Literacy zu schreiben. Mal sehen was wird.

4. August 2006

CrunchBoard

W er wollte nicht auch schonmal 'gen USA auswandern und in Palo Alto 'nen coolen Job an Land ziehen? Der Technik- und Startupblog TechCrunch hat nun eine Job-Börse ins leben gerufen, die sich vorallem an die TechCrunch-Leser richtet: CrunchBoard. All die Millionen VCs, Entrepreneurs, Entwickler und Designer sollen CrunchBoard als Netzwerk nutzen um sich gegenseitig Jobs und Aufträge zuzuschieben.

Also, Koffer gepackt, Job gefunden und nix wie los. Der Sommer geht hier ja nun sowieso zu Ende.

2. August 2006

Adobe Summer School 2006

Heute war die Adobe Summer School zu Gast in Berlin (Cinemaxx Kino am Potsdamer Platz). Etwa 200 Leute haben sich Vorträge zu Dreamweaver, Illustrator, Flash, Audition, Photoshop, Premiere, After Effects und Encore DVD angehört.

Zusätzlich wurden heisse Themen wie CSS, XML, XSL, XPath, Ajax und so weiter, zumindest kurz angeschnitten. Obwohl der Dreamweaver Vortag eher auf Anfängerniveau stattfand, hab ich doch zwei interessante Dinge mitnehmen können: zum einen kannte ich die Blindtext-Dreamweaver Erweiterung Lorem and More noch nicht, über die man ganz leicht Blindtext in Dreamweaver einbauen kann, und zum Zweiten hatte ich mich noch nicht so viel mit dem Adobe Ajax Framework namens Spry Framework beschäfftigt.

Das Spry Framework (Download) ist eine JavaScript Bibliothek, befindet sich aber noch im Beta Stadium - wenn auch schon als 1.2 Release. Spry bedeutet soviel wie flott, oder hurtig. Ist also ne ganz schnelle Sache, vorallem wenn man weiss was man tut (Demo). Und da gleichen sich alle Frameworks. Je besser man sich einarbeitet, umso spry läufts am End'.

Sehr beeindruckend war der Vortrag von Sven Brencher, von inlite, einer Kieler Videoproduktions Firma. Premiere, Audition, After Effects, Photoshop...da ging richtig was ab.

Alles in allem ein sehr interessanter Tag, in einem nicht klimatisierten Kino.