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Microformats, nicht zu verwechseln mit Mikroformen (wie Mikrofilm oder
Mikrofiche) sind kleine semantische Elemente die in Webseiten integriert
werden können um diese zu erweitern.
Microformats, manchmal auch „lower-case semantic web“ genannt versuchen Bedeutungen und Beziehungen auf möglichst einfache Art zu transportieren.
Die Vereinfachung und Reduktion auf das Wesentliche, wobei versucht wird
möglichst vorhandene Pfade zu begehen, anstatt das Rad neu zu erfinden, sind
ein Grundprinzip der Microformats.
Mit Microformats versucht man nicht neue Sprachen zu entwickeln oder
allgemeine Ansätze für alle möglichen Zustände zu finden. Vielmehr geht es um
das Lösen ganz spezifischer Probleme, wobei versucht wird ein Thema bis zum
eigentlichen Kern aufzubrechen um so das Problem weiter reduzieren zu können.
Ein paar Microformat Prinzipien
- Gestalte zunächst für Menschen, dann für Maschinen
- Halte dich an bereits vorhandene Muster
- Es geht um aktuelle Probleme, nicht um Vergangenes oder Zukünftiges
Beispiele für Microformats sind
Ein einfaches Format um Latitude/Longitude Information hervorzuheben.
Diese Angabe von Geo-Koordinaten...:
N 37° 24.491 W 122° 08.313
sieht im geo Microformat so aus:
<div class="geo">
<abbr class="latitude" title="37.408183">N 37° 24.491
<abbr class="longitude" title="-122.13855">W 122° 08.313</abbr>
</div>
(XHTML Friends Network), ein bestimmter Wortschatz um Menschliche Beziehungen
via Hyperlinks zu beschreiben. Beispielsweise verweise ich so auf meinen
Kollegen Clemens, den ich schon mal
getroffen habe:
...Hier geht es zu...
<a href="http://clemens.blogs.com/" rel="co-worker met">
Clemens Blog
</a>
...
Wobei die Begriffe
co-worker und
met zum festen xfn
Vokabular gehören, welches durch SPACE getrennt frei kombinierbar im
rel-Attribut stehen kann.
Microformat. Lehnt sich dicht an den
vCard Standard an.
<div class="vcard">
<a class="url fn" href="http://thehotstrudel.blogspot.com/">
Jan Jursa</a>
<span class="org">Meine Firma</span>
</div>
Beginnend mit der Root Klasse
vCard kombiniert man zur Verfügung
stehende Begriffe aus einem gegebenen Satz an Ausdrücken als Werte jeweiliger
class-Attribute:
url, fn (family name), org (Organisation).
Microformats und Bibliotheken?
Der Einsatz von Microformats die sich mit nicht-bibliothekarischen Problemen befassen ist offensichtlich.
hCalendar um Termine auszuzeichnen,
hCard um Kontakte anzugeben, um nur zwei Beispiele zu nennen. Aber es gibt spezifischere Probleme deren Nutzung interessant wäre. Teilweise gibt es bereits Format Vorschläge. Beispielsweise ein Microformat für Abstracts, oder der Microformat-Vorschlag
boom! für Bücher.
Wie gesagt, geht es bei Microformats grundsätzlich darum, Semantiken für den Menschen leicht verständlich auszuzeichenen. Von dieser standardisierten Datenpräsentation proffitiert man, indem Andere (Menschen, Maschinen) die Inhalte leicht aufgreifen und weiterverarbeiten können, und so die eigenen Daten einem erweiterten Nutzerkreis zur Verfügung stellen.