31. August 2007

Der 5 Sekunden Test

C hristine Perfetti beschäftigt sich in ihrem Artikel 5-Second Tests: Measuring Your Site's Content Pages damit wie man sicherstellt, dass Inhalte auf einer Webseite effektiv präsentiert werden.

Beim 5 Sekunden Test bekommt der Nutzer eine Aufgabe gestellt und dann eine einzige Webseite gezeigt - für eben 5 Sekunden. Dannach werden ihm zwei, drei Fragen gestellt und fertig.

Diese Art des Testens eignet sich auch gut um mal schnell Entwürfe von Kollegen testen zu lassen. Es geht immer nur um die Frage: werden Informationen auf der content page, also der eigentlichen Ziel-Seite, der Heimat einer bestimmten Information, gut rübergebracht?

Es gibt natürlich noch ganz andere Fragen, wie zum Beispiel die der Findability oder der Informationsarchitektur, die mit diesem kurzen Check nicht wirklich angegangen werden.

Aber ein weiteres, hilfreiches Tool für den eigenen Methoden Koffer ist es durchaus.

30. August 2007

Coca-Cola has encountered a problem

Das Bild ist so lustig. Das muss man einfach bloggen :-)...

Foto via Flickr: am Piccadilly Circus hört die Coke Werbung plötzlich auf zu spielen.

Ja ist denn schon wieder Wochenende?

29. August 2007

Findability for e-commerce websites

Paul Rouke hat ein Interview zum Thema Findability for e-commerce websites veröffentlicht. Das Interview ist recht interessant, aber vielleicht etwas zu lang zum lesen. Hey, wer kümmert sich eigentlich um die User Experience von Interviews?

Heisser Tip: ein kurzes Vorscrollen zur Frage 6 lohnt sicht. Hier zählt Paul seine 15 Schritte auf: ideal online user experience development process.

Forrester: Beyond Useful

Via Todd Warfel bin ich auf diese aktuelle Forrester Studie aufmerksam geworden: Desirable Online Experiences: Taking Websites Beyond Usable and Useful

the topic of desirability largely remains a mystery in the user experience community. We’ve explored three tactics for creating desirable online experiences: 1) providing engaging content and functionality, 2) focusing on aesthetics, and 3) incorporating elements of game design.

Hört sich interessant an. Aber 300 Dollar werde ich für den Report nicht zahlen. Vielleicht ist es aber für jemanden von euch kaufenswert.

28. August 2007

EuroIA 2007 - Hotel Reservierung

Die EuroIA 2007 rückt mit riesen Schritten näher und näher. Am 21. September ist es ja soweit (ein Freitag).

Die Konferenz geht Freitag bis Samstag. Am Donnerstag (20. Sept.) ist aber schon die Aufwärmparty - aka Cocktail Hour.

Angeblich haben manche Leute Probleme mit der Hotelreservierung des offiziellen EuroIA Hotels. Wichtig ist, dass man dort anrufen und den Reservierungscode durchgeben muss: H11V8331-M3.

Hey, es hat nie einer behauptet die Sache wäre einfach :-).

Leider weiß ich nicht wie hoch der Rabatt ist. Ich habe eine andere Bleibe reserviert...

26. August 2007

Taxonomie, Navigation und IA

Auf acidlabs.org bin ich auf eine kurze Zusammenfassung, beziehungsweise Differenzierung, der Begriffe Taxonomie und Navigation gestoßen.

Es geht hier nicht um eine wissenschaftlich fundierte Definition der Begriffe, sondern vielmehr darum, wie man was dem Kunden gegenüber kommuniziert.

Interessant finde ich, dass in dem Post Taxonomie zu Metadaten gestellt wird. Was natürlich auch so ist. Metadaten sind in der Struktur einer Taxonomie kodiert.

Ich finde den Ansatz gut. Meine persönliche Kunden-konforme Definition lautet: Taxonomie dient der Orientierung-, Navigation dient der Bewegung innerhalb von Informationsräumen.

Ein kleiner Usability Glossar findet sich übrigens hier: Important Usability Glossary.

24. August 2007

Bumptop

Und schon wieder Wochenende! Ja hört das denn nie auf? Ich habe hier eine wunderbare Wochenendbeilage für euch, meine treuen THS Leser.

Ja, ja. Bumptop ist bekannt, aber vielleicht doch noch nicht jedem. Eine unglaublich tolle und frische Herangehensweise an all die Desktop Metaphern. Und da soll einer sagen, Metaphern werden bei Mensch-Maschine Interaktionen überbewertet.

Ja hat denn keiner Lakoff gelesen?

5 Questions to Tomy Lorsch

Tomy Lorsch (UX Zeitgeist) is well known in the IA scene, with lot of international experience in Information Architecture, SEO and SEM. Recently he became partner and Content Director at Eventos OME, Spain’s leading interactive marketing event producer. He took some time to answer my following five questions...

(Interview in deutsch)

1. Tomy, you are the EuroIA Country Ambassador for Spain - how would you describe the Information Architecture movement in Spain, right now?

First of all, thanks for having me sharing your Strudel with your readers :) IA in Spain has blossom in the last couple of years. There are number of sites and events covering the discipline. The CADIUS community has many members and they meet on regular basis for some cocktails.

I have seen an increasing number of job opportunities seeking for experienced IAs.


2. The EuroIA 2007 Motto is Translating Information Architecture. Regarding your Experience in the field of Consulting, what would you say is the hardest part in translating Information Architecture?

It is very common to see poorly translated websites. Even for sites serving foreign markets. It used to be really hard to get clients to pay for a professional translator.

Interestingly enough, the need to rank well in the search engine results is turning the translation problem upside down. If the client wants to rank well, he'll need a good SEO job and this of course means choosing the right keywords in any language. But that is only the beginning of the story. How well does a foreign client convert, if he comes to a poorly translated website? At the end of the day, it is all about conversions. We got the arguments. What else can we say?


3. Tomy, you are very involved in the SEO business. If you regard a basic web development workflow, when would you say a person in charge has to start thinking about Search Engine Optimization? Is it before IA kicks in? Is it something an IA has to consider?

It depends though. It makes a huge difference whether your question is related to a new project starting from scratch or if it is about a redesign. It also differ from market to market. There are different strategy needs for a travel site than for a newspaper website.

In my experience SEO is about defining goals. How many keywords do I want to target? This may define if SEO comes before or after IA. Ideally, the IA project manager role should be leading the SEO too. But this is not always the case. There is no doubt that any IA methodology and know-how helps a lot when it comes to optimizing a website for the search engines.


4. Barcelona, Gaudi, Art Nouveau (or Modernisme as they say in Spain) - is there something IAs can learn from the organic, floral and plant-inspired elements of Art Nouveau?

Wow. This is probable the toughest question I have ever been asked! :) My guess here is that Gaudi and Art Nouveau will never expire, he will be never outdated. It would be really nice if IAs could design information architecture able to survive the pass of the time.


5. Can you tell us, whether there will be a Pre-Conference Happy Hour kind of Get Together on the evening before the EuroIA? You live in Madrid actually, but what would you say is the best area for after-conference evening events?

I love Barcelona even though I live in Madrid. People in Spain tend to be a bit more spontaneous than in the rest of Europe, which is good! I am sure we are having a Pre-Conference Happy Hour. Where? We'll see!! :) Probably Ariel Guersenzvaig can help us choose the location. He has been living in Barcelona for over 5 years now.

5 Questions to Tomy Lorsch

Tomy Lorsch (UX Zeitgeist) ist ein bekannter und alter Hase in der IA Szene, mit viel und internationaler Erfahrung in Informationsarchitektur, SEO und SEM. Bei einem seiner jüngsten Projekte ist er Partner und Content Director von Eventos OME, Spaniens führendem interactive marketing event producer. Er hat sich die Zeit genommen, meine folgenden fünf Fragen zu beantworten...

(Interview in english)

1. Tomy, du bist der EuroIA Country Ambassador für Spanien - wie würdest du die derzeitige Informationsarchitektur-Bewegung in Spanien beschreiben?

Zunächsteinmal danke, dass ich deinen Strudel mit deinen Lesern teilen darf :) IA ist in Spanien in den letzten Jahren aufgeblüht. Es gibt eine Reihe von Webseiten und Veranstaltungen welche diese Disziplin abdecken. Die CADIUS Community hat viele Mitglieder und sie treffen sich regelmäßig auf ein paar Cocktails.

Ich habe eine steigende Zahl an Jobangeboten gesehen die nach erfahrenen IAs suchen.


2. Das Motto der EuroIA 2007 lautet Translating Information Architecture. Angesichts deiner Erfahrung im Consulting Bereich, was würdest du sagen ist der schwierigste Teil beim übersetzen von Informationsarchitektur?

Man sieht häufig schlecht übersetzte Webseiten. Sogar bei Seiten die fremde Märkte bedienen. Es war bislang sehr schwehr Kunden dazu zu bewegen für professionelle Übersetzer zu bezahlen.

Interesanterweise dreht der Wunsch gut in Suchmaschinen zu ranken, das Übersetzungsproblem auf den Kopf. Wenn der Kunde gut ranken will, benötigt er gute SEO-Arbeit, was natürlich bedeutet die richtigen Schlagworte in jeder Sprache auszuwählen. Aber das ist erst der Anfang der Geschichte. Wie gut ist die Konversion eines fremdsprachigen Kunden, wenn er zu einer schlecht übersetzten Webseite kommt? Am Ende des Tages, sind es Konversionen die zählen. Wir haben die Argumente. Was kann man noch sagen?


3. Tomy, du bist ins SEO Business involviert. Wenn du einen normalen Web-Entwicklungsprozess betrachtest, wann würdest du sagen muss eine Person mit entsprechender Verantwortung anfangen über Suchmaschinenoptimierung nachzudenken? Bevor IA auftritt? Ist es etwas das ein IA berücksichtigen muss?

Das hängt davon ab. Es macht einen großen Unterschied, ob sich deine Frage auf ein Projekt bezieht wo man von Null anfängt, oder ob es um ein Redesign geht. Es ist auch noch von Markt zu Markt unterschiedlich. Eine Reisewebsite hat anderen Strategiebedarf als eine Zeitungswebsite.

Nach meiner Erfahrung geht es bei SEO darum Ziele zu definieren. Wieviele Schlagworte will ich anpeilen? Das könnte festlegen ob SEO vor oder nach IA kommt. Idealerweise sollte die Rolle des IA Projektmanagers aus das SEO führen. Aber das ist nicht immer der Fall. Es gibt keinen Zweifel, dass jede IA Methode und jedes IA Wissen viel hilft, wenn es darum geht eine Website für Suchmaschienen zu optimieren.


4. Barcelona, Gaudi, Art Nouveau (oder Modernisme, wie man in Spanien sagt) - gibt es da etwas das IAs von den organischen, blumenhaften und von Pflanzen inspirierten Elementen des Jugendstils lernen können?

Wow. Das ist wahrscheinlich die härteste Frage die man mir jemals gestellt hat! :) Ich schätze einfach mal, dass Gaudi und Jugendstil niemals auslaufen werden, er wird niemals veraltet sein. Es wäre wirklich schön wenn IAs Informationsarchitektur gestalten könnten, die fähig wäre den Gang der Zeit zu überdauern kann.


5. Kannst Du uns sagen, ob es am Vorabend der EuroIA ein Vor-Konferenz Happy Hour Treffen geben wird? Du lebst zwar in Madrid, aber was würdest du sagen ist die beste Gegend für abendliche Aktivitäten nach der Konferenz?

Ich liebe Barcelona, auch wenn ich in Madrid lebe. Die Spanier sind für gewöhnlich etwas spontaner als der Rest Europas, was gut ist! Ich bin sicher, dass wir eine Vor-Konferenz Happy Hour haben werden. Wo? Wir werden sehen!! :) Wahrscheinlich kann uns Ariel Guersenzvaig helfen einen Ort zu wählen. Er lebt nun schon seit fünf Jahren in Barcelona.

23. August 2007

Einführung in Konkurrenzanalyse

Nun, die Competitve Analysis gehört in jedes IA Toolset wie die Mutter zur Schraube (hm, Vergleiche sind wohl nicht meine Stärke).

Bei der Konkurrenzanalyse schaut man sich an, wie der Name schon sagt, was die eigene Konkurrenz so macht. Ich rede nicht von Industriespionage sondern von einem erlaubten und gängigen Mittel welches sich Designer, IAs und andere Web Pros zu eigen gemacht haben.

Wie Dan Brown so schön sagt:

Every industry has its own version of the competitive analysis and its function is clear: to line up your product with other products and show where yours falls short and where yours is superior. Each industry brings a different spin to this old favorite and user experience design has its own set of criteria by which to judge competitors.

Die competitve analysis macht Spaß. Auf fremden Seiten herumklicken und sich mit Informationsarchitekturen und Usability Problemen der Konkurrenz zu beschäftigen ist eine spannende Angelegenheit. Und teuer und zeitaufwändig muss das ganze auch nicht sein (kann es aber).

Dan Brown weiter:

Even the simplest competitive analysis displays two critical dimensions: the competitors and the criteria, or what we’ll call the competitive framework.

Jetzt bin ich über einen kurzen Artikel gestolpert mit Namen Quick and dirty competitive analysis. Ist wirklich sehr lesenswert.

Besonders clever finde ich die Idee Webseiten der Konkurrenz im Rahmen einer Konkurrenzanalyse einer Usability Analyse zu unterziehen. Ja wer sagt denn, dass man immer nur die eigenen Produkte testen muss? Aus Fehlern anderer lernen. Der Artikel ist wirklich großartig.

22. August 2007

EuroIA: Early Bird verlängert

Ganz kurze Aktualisierung zur EuroIA Registrierung: aufgrund von technischen Problemen wurde die Early Bird Registrierungs-Phase um eine Woche verlängert. Sie endet nun am 27. August (einschließlich).

Ihr habt also noch 5 Tage um ein vergünstigtes Ticket zu bekomen.

21. August 2007

Design Patterns

Heute wurde auf einer der vielen IA Diskussionslisten das Thema Design Patterns erörtert. Ich habe hier die besten Links für euch zusammengestellt...

Die letzten beiden Links richten sich mehr an Leute die ich Coding IAs nenne. Aber hey, sich ein gewisses Grundverständnis von CSS und HTML anzueignen ist nicht verkehrt.

7 Design Pattern Collections

Auch für IAs ist es nicht uninteressant einige der Design Patterns zu kennen. Es hilft der Kommunikation nach Innen wie nach Außen und kann auch als Quelle der Inspiration dienen.

Early Bird: Anmeldung zu IA Konferenz in Stuttgart

Die Early Bird Phase der deutschsprachigen IA Konferenz in Stuttgart hat begonnen.

Das Programm wird Anfang September veröffentlicht. Es sind jede Menge sehr interessante Beiträge dabei...

20. August 2007

Letzter Tag Early Bird: EuroIA

W er sich vergünstigt zur EuroIA anmelden will, sollte dies jetzt tun. Die Early Bird Phase geht bis zum 21. August.

Man munkelt, die Hälfte der angepeilten Teilnehmerzahl sei bereits erreicht...

19. August 2007

IA News mit PageFlakes

Manche entspannen beim Angeln und andere wiederum bei Joga oder Mikado. Ich entspanne manchmal indem ich auf irgendwelchen Web 2.0 Anwendungen herumklicke.

Ab und an kommt auch etwas dabei heraus. Wie zum Beispiel diese PageFlakes Seite.

Dabei handelt es sich um so eine Art Informationsarchitektur-News-Portal... äh, glaube ich.

18. August 2007

Vom Wert einer Homepage

Auf thinkvitamin.com ist ein interessanter Artikel über den aktuellen Wissensstand und die Wichtigkeit von Homepages erschienen.

In dem Artikel geht es darum, wie man Kunden den Sinn und Zweck einer Homepage näher bringen soll und verhindern kann, dass selbige vor lauter Kundenwünschen überladen und unbrauchbar wird.

There’s no place like home…page. Paul Boag gives us 4 ways he works with clients to understand the value — and kill off the misconceptions — of this century’s homepages. From the mythical fold to the killer app, this article proves you can go home again.

Ganz interessanter Artikel um das Wochenende in einem gemütlichen HotSpot Café zu beginnen.

16. August 2007

GDD mit Kim Goodwin

Stellt euch vor, ihr seid zur Zeit des Wilden Westens (1850 aufwärts) irgendwo an der Ostküste und wollt rüber an die Westküste reisen. Euere Ziele sind schnell, sicher und bequem zu reisen. Daher nehmt ihr die Kutsche und euere geliebte Winchester mit auf die Reise.

Fast forward ins 21. Jh.: Ihr macht wieder die selbe Reise und euere Ziele (goals) sind immer noch die selben (schnell, sicher, bequem). Ihr nehmt ein Flugzeug und keine Knarre. Die Handlungen sind andere, teilweise völlig anders - euere Goals sind aber immer noch die selben geblieben.

Nun, das ist leider nicht von mir, sondern natürlich von Cooper. Cooper ist super bekannt. Ich fand die Bücher früher sehr gut. Müsste mal die neueste Ausgabe lesen...

Die oben beschriebene Methode heisst Goal Directed Design und hier gibt es ein interessanten Podcast dazu (mit Kim Goodwin, von Cooper).

15. August 2007

Elemente der Zusammenarbeit

Auf mindquarry.com habe ich ein interessantes Periodensystem der Kollaboration entdeckt, sehr ähnlich dem Periodensystem der Visualisierungsmethoden über das ich hier schonmal geblogt habe.

Auf der Startseite sind alle Begriffe einzeln verlinkt und erklärt. Es gibt vier Kategorien: people, tools, collaborative software and methods.

The aim of "Elements of Collaboration" is to give an overview about current collaboration techniques and technology and to show how better collaboration can lead to improved workflows and higher productivity.

Ach, ich wünschte ich hätte mehr Platz an den Wänden.

11. August 2007

Five questions to Eric Reiss

On the occasion of the approaching EuroIA 2007, I have asked Eric Reiss the following 5 questions:

(Interview auf Deutsch)

1. Eric, you are one of the co-founders of FatDUX, a user-experience design company in Copenhagen. Just like last year in Berlin, this EuroIA Konferenz in Barcelona is co-sponsored by FatDUX. So why are we all flying to Barcelona and not to Copenhagen?

First of all, Jan, thanks for inviting me to share your strudel  Your group of IAs in Berlin are to be congratulated for their many, valuable local-group initiatives.

So, why are we flying to Barcelona instead of Copenhagen? Well, there are a couple of reasons. First, the Summit committee wanted to do more to get the Latin portion of Europe involved in the Summit. Last year in Berlin, we had terrific presentations from Italian and Spanish IAs and we want to build on this momentum. This year, we’re hoping we can get IAs from Greece, Portugal, and France more actively involved, too. These are fairly mature markets from an IT point of view, but still quite insular when it comes to pan-European networking. The whole point of EuroIA is to help build an international community.

And as to Copenhagen, there are already a lot of conferences here. We didn’t think there was a need for yet another. For example, we have Reboot and Mark Hurst’s EuroGEL. And there are a bunch of others, including commercial events such as the Nielsen-Norman usability lectures and the IntraTeam intranet conference. FatDUX is working on local events, too.

But who knows? Maybe we’ll go back north for the next EuroIA.

Regarding FatDUX sponsorships, we actually sponsor a lot of stuff that isn’t of any direct benefit to us in Denmark. In addition to EuroIA, we also helped sponsor the UPA conference in Austin, Texas and will be a sponsor at OZ in Sydney, Australia. But since we have clients based in the U.S., Germany, and elsewhere, we don’t really view Denmark as our home market. We’re a fairly international organization when all is said and done – and we hold a lot of telephone conferences in the middle of the night to accommodate clients and associates in various time zones.

Earlier this year in Las Vegas, we sponsored six student registrations and we’ll be doing something similar in Barcelona. We’re firm believers in the importance of education and spend a lot of time and money creating and supporting educational initiatives. And we like to drink, so we’ll be sponsoring the EuroIA cocktail hour again this year along with our good friends in Amsterdam, User Intelligence.


2. The EuroIA 2007 theme is Translating Information Architecture. What kind of translations do Information Architects face on a regular basis?

The title of this year’s event has two meanings. First, there is the obvious issue of sharing knowledge among people who do not have English as their first language. So it’s a question of literally translating concepts. Second, we also know that concepts need to be adapted to local markets – some markets are mature, some are just learning the value of the internet and the importance of IA. This is also a kind of translation.

In fact, both of these interpretations are closely related. If you examine internet usage and the “state-of-the-art” in nations across Europe, you’ll usually find a correlation between those countries that feel comfortable using English and the level of IA maturity. In general, in countries where films and TV programs are subtitled rather than dubbed, and where English is introduced in school at an early age, you will often find more active internet communities. I realize that this is a huge generalization, but there is an undeniable link.

Sadly, most of the IA literature is still in English (with only a few notable exceptions). Most of the conferences are in English (but this is changing – this year there will be both a German and Italian IA conferences). Most of the discussion lists are in English. And a surprising number of IA blogs are in English.

So, our task at EuroIA is to help individuals become more comfortable meeting colleagues from other countries and to help them find common ground. And in those countries that have been been isolated because of politics and language – Hungary and Poland to name just two – our job is to help bring these IAs into the mainstream of thought. And to let them know that good ideas are always more important than good pronunciation.

A case in point: a few days ago, I had a great conversation with a fellow from Stetin, Poland. He spoke no English and I speak no Polish. But we discovered that we both knew some Swedish – so this became our common language. And we had a great exchange despite our limited vocabulary.

As you know, the Information Architecture Institute recently relaunched their website, which includes translations of key IA-related articles. And we are also working to create a multi-language glossary. Unfortunately, the woman who was coordinating the glossary initiative has become very ill. So we’re looking for volunteers who can continue this important work. And I will be actively recruiting in Barcelona.


3. In the field of genetics, “translation” means the process by which a certain messenger molecule specifies a concept for protein synthesis. It's a very important process. How important do you consider IA within Website "synthesis"?

Well, this is really a standards discussion, isn’t it? Or perhaps even a definition question. Personally, I really don’t care how people define “information architecture” because each definition invariably reflects a person’s own work situation. In other words, an IA on a small project, who is also the main content provider, and maybe even the programmer/designer, has a very different job than a thesaurus developer for a huge corporation. Often, people confuse the definition of IA with a job description. These are very different things.

What is the definition of a “mechanic”? If you fix cars, your job will be very different than if you fix washing machines. But both jobs probably require wrenches and screwdrivers. Just like the peptides and ribosomes in protein synthesis, our tools – persona, use-cases, contextual enquiry, card-sorting, focus groups, etc. – help create uniform high quality across projects. The tools are our amino acids. And you can put them together in countless ways.

Over the past 10-15 years, we have developed many tools and processes that are now widely used. They make it possible to synthesize across geographical, cultural, and political boundaries – and from project to project. I’m particularly proud that the Seven A’s process outlined in my book on IA back in 2000 has been adopted by so many, as well as the Web Dogma `06 I introduced in Vancouver last year. The dogma, in particular, is now available online in several languages.


4. Information Architecture is a very interdisciplinary discipline. Very much like Cognitive Science for example, where you have influences from psychology, philosophy, computer science, anthropology and linguistics. Being such a mixed Science, does Information Architecture have internal translation challenges, too?

Oh, absolutely. That’s why our glossary project is so important. What is the German translation of “contextual enquiry”? There are probably several terms. And in France, there are at least three different terms used to describe “information architect”. So, the glossary also helps us create a baseline for the development of IA in individual countries. I often see this happen in a more ad hoc fashion at international conferences. People with very different titles say to one another, “Gosh, that is exactly what I do, too.”

As you point out, IA is very cross-disciplinary. Even the term “concept” means very different things depending on who you talk to. An advertising agency will think of “concept” as a big idea, often visual. A programmer might assume “concept” to refer to “concept-oriented programming”. And an IA will probably think of “concept” as the site’s functionality rather than how it looks or how it was programmed.

In time, we’ll probably straighten out the internal definitions. Externally, I don’t think we ever will. After all, the building architects don’t even want us to use the word “architecture”, which to them refers to a very different discipline.


5. Eric, you serve currently on the Board of the Information Architecture Institute and are its President. You are also Chairman for the EuroIA Summit committee and are on the steering committee for the 2008 IA Summit in Miami. Regarding Information Architecture from a global view, what are the hot topics within IA right now?

Good question, Jan. Actually, the “hot topics” depend on whether you’re looking at these internally or externally.

Within the community, we’re concerned about the IAs who no longer consider themselves IAs. They are now “consultants”. Personally, I think it’s vitally important that the link between strategic and tactical IA is maintained. Otherwise, we will be giving away this part of our work to the business analysts at the big consulting houses and ad agencies. This would be disasterous. When we do the tactical work – thesaurus and taxonomy development, SEO etc. – we need more than just basic verbal support from top-level executives – we need them to understand the “why” of our work, not just the “what”. This is why IA representation at top-level meetings is so critical. The strategic IAs usually have easier access to these executives, especially since web operations are finally becoming an integral part of the business plan; they are no longer ill-conceived subsidiaries in cyberspace with no real accountability.

Externally, we also need to get people to understand who we are and what we do. During the summer of 2007, the magazine National Geographic, had an article on the Swedish naturalist, Carl Linnaeus. He was named as the world’s first “information architect”, which shows that our profession is gaining recognition. But we’ve still got a long way to go.

On a more global level, we have got to figure out how to deal with multiple languages. This is particularly true when it comes to intranets. What information should be available in all languages? What information is strictly local? What local information is relevant for neighboring markets (for example Spain/Portugal or a region such as Scandinavia, but not for all markets?) Even with sophisticated publishing procedures, how does one make sure that regional information is appropriately incorporated into all relevant local sites? Can we find out how to accomplish this without the necessity of translating everything to the lingua franca of the web, English? Here, we see a business problem that is also a usability problem, that will quickly become an IA problem. And we’re going to have to find an answer pretty soon.

A couple of years ago, I attended a Nielsen-Norman seminar in Amsterdam that was going to review of 14 “international” intranets. As it turned out, 10 were from the U.S., three were in London, and one was in Australia. Many of the attendees asked about multi-language problems but there was no immediate answer. Instead, we were encouraged to sign up on a special-interest mailing list. This was in November 2004 – and I haven’t heard a word since.

So, the problem remains – and is getting more critical all the time.

And, of course, the really hot topic is search engine optimization – which is also one of my least favorite subjects. I’m bloody sick of the SEO consultants who peddle bad solutions at inflated prices.

The truth is, SEO isn’t black magic: you create good content, you add relevant metadata, and you write clean code. It’s hard work, but there isn’t anything mysterious about it.

And the “success stories” aren’t always happy…

We had a hardcore business-to-business client last year that was convinced that their company would not prosper unless they got at least 1000 hits a day. Even after they learned the difference between “hits” and “user sessions” they still wanted lots of site traffic.

I asked them what they would do if they got just two solid requests for proposals each month. Since they were in an incredibly specialized industry, a serious answer to an RFP took almost a week to formulate – and several senior people were involved in each one. As such, our client concluded that they didn’t really have the manpower to answer more than one serious RFP each month. So, the natural next question was, why did they feel the need to get so many site visitors? After much discussion, we were allowed to create very specific metadata that virtually eliminated “accidental” visitors.

And the conversion rate improved. Markedly.

Within a month, they actually started to get more meaningful visits to their site – perhaps 100 a week – all from companies specifically interested in their services. I guess our work must have been successful – when I checked their site last week, they’d pulled most of the metadata out of their code.

In a couple of months (or a couple of Google indexings), their conversion rate is going to be back to nil. I’m curious who’s going to get the blame. The silly webmaster who deleted the metadata or us.

I keep hoping that at some point the education will kick in and our clients will get smarter. But there is no light at the end of the tunnel…yet. We’ve got lots more work to do.

In the meantime, Jan, thanks again for giving me this opportunity to share my views with you and your colleagues in Germany. Grüß aus Kopenhagen. Véale en Barcelona!

5 Questions to Eric Reiss

Anlässlich der nahenden EuroIA 2007, habe ich Eric Reiss folgende 5 Fragen gestellt:

(Interview in english)

1. Eric, du bist einer der Mitbegründer von FatDUX, einer User-Experience Design Agentur in Kopenhagen. So wie letztes Jahr in Berlin, wird auch diese EuroIA Konferenz in Barcelona von FatDUX mitgesponsort. Also, warum fliegen wir eigentlich alle nach Barcelona und nicht nach Kopenhagen?

Jan, zunächst einmal möchte ich mich bei dir bedanken, dass du mich zu deinem Strudel (?) eingeladen hast. Euer Berliner IA Gruppe kann man zu den vielen gehaltvollen, lokalen Initiativen nur gratulieren.

Warum fliegen wir also nach Barcelona anstatt nach Kopenhagen? Nun, es gibt eine Reihe von Gründen. Erstens wollte das Konferenz Komitee mehr unternehmen um den südländischen Teil Europas in die Konferenz einzubeziehen. Wir hatten letztes Jahr in Berlin hervorragende Präsentationen von italienischen und spanischen IAs und auf diesem Impuls möchten wir aufbauen. Dieses Jahr hoffen wir, dass wir auch IAs aus Griechenland, Portugal und Frankreich aktiver einbeziehen können. Dies sind, von einem IT Standpunkt aus betrachtet, ziemlich erwachsene Märkte, die aber immer noch recht abgeschottet sind in Bezug auf europaweites networking. Der Zweck der EuroIA ist es ja gerade dabei zu helfen internationale Gemeinschaften aufzubauen.

Und was Kopenhagen anbetrifft gibt es dort bereits eine Menge Konferenzen. Wir dachten nicht, dass noch eine weiter benötigt würde. Wir haben beispielsweise Reboot und Mark Hursts EuroGEL. Und es gibt noch eine Reihe weiterer, darunter kommerzielle Veranstaltungen wie die Nielsen-Norman Usability Vorträge und die IntraTeam Intranet Konferenz. Und auch FatDUX arbeitet an lokalen Veranstaltungen.

Aber wer weiß? Vielleicht gehts zur nächsten EuroIA wieder zurück Richtung Norden.

Was FatDUX als Sponsor anbelangt, so unterstützen wir eine Menge Zeugs welches uns in Dänemark nicht von direktem Vorteil ist. Zusätzlich zur EuroIA halfen wir auch die UPA Konferenz in Austin, Texas zu sponsoren und wir werden auch ein Sponsor der OZ in Sydney, Australien sein. Weil wir aber Kunden in den Staaten, Deutschland und sonst wo haben, sehen wir Dänemark nicht als unseren Heimat-Markt an. Alles in allem sind wir eine ziemlich internationale Organisation – und wir veranstalten eine Menge Telefonkonferenzen mitten in der Nacht um Kunden und Partnern in den unterschiedlichsten Zeitzonen entgegen zu kommen.

Anfang des Jahres in Las Vegas haben wir sechs Anmeldungen für Studenten gesponsort und wir werden etwas ähnliches auch in Barcelona tun. Wir glauben stark an die Bedeutung guter Ausbildung und investieren eine Menge Zeit und Geld um Ausbildungsinitiativen zu schaffen und zu unterstützen. Und wir trinken gerne, also werden wir auch dieses Jahr die EuroIA Cocktail Hour unterstützen – zusammen mit User Intelligence, unseren guten Freunden aus Amsterdam.


2. Das Thema der EuroIA 2007 lautet Translating Information Architecture (Informationsarchitektur übersetzen). Mit was für Übersetzungen haben es Informationsarchitekten täglich zu tun?

Der Titel der diesjährigen Veranstaltung hat zwei Bedeutungen. Zunächst ist da der offensichtliche Punkt des Erfahrungsaustausches zwischen Menschen die nicht Englisch als Muttersprache haben. Es ist also buchstäblich eine Frage der Übersetzung von Konzepten. Zweitens wissen wir auch, dass Konzepte an lokale Märkte angepasst werden müssen - einige Märkte sind erwachsen, andere lernen gerade den Wert des Internets und wie wichtig IA ist. Auch das ist eine Art der Übersetzung.

Tatsächlich sind diese beiden Interpretationen eng verwandt. Wenn man die Internet-Nutzung und führende Länder Europas betrachtet, findet man oft eine Korrelation zwischen den Ländern denen das Englische vertraut ist und dem Grad der IA-Reife. Allgemein gesagt, finden sich in Ländern in denen Kinofilme und Fernsehprogramme mit Untertiteln versehen anstatt übersetzt werden und in denen das Englische früh in der Schule eingeführt wird, mehr aktive Internetgemeinschaften. Mir ist klar, dass das eine starke Verallgemeinerung ist, aber eine Verbindung lässt sich nicht leugnen.

Leider ist die meiste IA-Litertur in Englisch (mit ein paar bemerkenswerten Ausnahmen). Die meisten Konferenzen sind in Englisch (aber das ändert sich gerade – dieses Jahr wird es sowohl eine Deutsche- als auch eine Italienische IA-Konferenz geben). Die meisten Diskussionslisten sind in Englisch und eine überraschende Anzahl an IA-Blogs sind in Englisch.

Es ist also unsere Aufgabe bei der EuroIA dem Einzelnen zu helfen vertrauter im Umgang mit Kollegen aus anderen Ländern zu werden und ihnen zu helfen Gemeinsamkeiten zu finden. Und in denjenigen Ländern, die aufgrund von Politik und Sprache isoliert waren - Ungarn und Polen, um nur zwei zu nennen - ist es unsere Aufgabe diesen IAs etablierte Gedanken vorzustellen und sie wissen zu lassen, dass gute Ideen immer wichtiger sind als gute Aussprache.

Ein typisches Beispiel: vor einigen Tagen hatte ich eine großartige Unterhaltung mit einem Kollegen aus Stetin, Polen. Er sprach kein Englisch und ich spreche kein Polnisch. Wir fanden aber heraus, dass wir beide ein wenig Schwedisch konnten - dies wurde also unsere gemeinsame Sprache. Wir konnten uns wunderbar austauschen, unabhängig von unserem begrenzten Vokabular.

Wie du weisst, hat das Institut für Informationsarchitektur seine Website gerelauncht, was auch Übersetzungen wichtiger IA-verwandter Artikel beinhaltet. Wir arbeiten ebenfalls an der Erstellung eines mehrsprachigen Glossars. Leider ist die Dame, welche die Glossarinitiative koordiniert hatte, sehr krank geworden. Wir suchen darum nach Freiwilligen die diese wichtige Arbeit fortführen. Ich werde in Barcelona übrigens aktiv Leute anwerben.


3. Auf dem Gebiet der Genetik beschreibt „Translation" den Prozess in dem ein bestimmtes Botenmolekül das Konzept zur Proteinsynthese spezifiziert. Es ist ein sehr wichtiger Prozess. Für wie wichtig hältst du IA im Prozess der Website „Synthese"?

Nun, das ist eine Diskussion über Standards, nicht wahr? Oder sogar eine Frage der Definition. Ich persönlich kümmere mich nicht darum wie Leute „Informationsarchitektur" definieren, weil jede Definition unweigerlich die Arbeitssituation einer Person wieder spiegelt. Mit anderen Worten, ein IA in einem kleinen Projekt, der auch die Hauptperson was Inhalte angeht und vielleicht sogar der Programmierer oder Designer ist, hat einen ganz anderen Job als ein Thesaurus Entwickler in einer großen Firma. Die Leute verwechseln oft die Definition von IA mit einer Stellenbeschreibung. Es handelt sich hierbei aber um sehr unterschiedliche Dinge.

Wie lautet die Definition von „Mechaniker"? Wenn du Autos reparierst wird dein Job ein ziemlich anderer sein als wenn du Waschmaschinen reparierst. Beide Berufe erfordern aber wahrscheinlich Schlüssel und Schraubenzieher. Genau wie Peptide und Ribosomen in der Proteinsynthese, helfen unsere Werkzeuge – Personas, Use Cases, Card Sorting, Fokusgruppen usw. - eine einheitliche, hohe Qualität in Projekten zu erreichen. Die Werkzeuge sind unsere Aminosäuren und man kann sie in unzähligen Variationen zusammenfügen.

Innerhalb der letzten 10-15 Jahre haben wir viele Werkzeuge entwickelt, die nun weit verbreitet sind. Sie ermöglichen Synthesen über geografische, kulturelle und politische Grenzen hinweg – und von Projekt zu Projekt. Ich bin besonders stolz darauf, dass der Sieben As Prozess den ich damals im Jahr 2000 in meinem IA Buch beschrieben habe, wie auch das Web Dogma '06 das ich letztes Jahr in Vancouver vorgestellt habe, von so vielen angenommen worden ist. Besonders das Dogma ist nun in vielen Sprachen online verfügbar.


4. Informationsarchitektur ist eine sehr interdisziplinäre Disziplin. Beispielsweise der Kognitiven Wissenschaft sehr ähnlich, wo man Einflüsse aus Psychologie, Philosophie, Computerwissenschaften, Anthropologie und Linguistik findet. Als eine so durchmischte Wissenschaft, hat da Informationsarchitektur auch interne Herausforderungen?

Oh, absolut. Das ist auch, warum das Glossar Projekt so wichtig ist. Was ist die deutsche Übersetzung von „contextual enquiry"? Es gibt wahrscheinlich verschiedene Begriffe dafür. Und in Frankreich gibt es mindestens drei unterschiedliche Begriffe um „Informationsarchitekt" zu beschreiben. Ein Glossar hilft uns also auch einen gemeinsamen Nenner für die Entwicklung von IA in einzelnen Ländern zu erstellen. Ich beobachte solche spontanen Ereignisse öfter bei internationalen Konferenzen. Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufsbezeichnungen sagen zueinander „Mensch, dass ist genau was ich auch mache."

Wie du schon sagst, IA ist sehr interdisziplinär. Sogar der Begriff „Konzept" kann sehr unterschiedliche Dinge bedeuten, abhängig davon wen man fragt. Eine Werbeagentur wird vom „Konzept" als einer große Idee sprechen, oft auch visuell. Ein Programmiere könnte annehmen „Konzept" beziehe sich auf concept-oriented programming. Und ein IA wird wahrscheinlich bei „Konzept" eher an die Funktionalität einer Seite als an ihre Gestaltung oder Programmierung denken.

Zu gegebener Zeit werden wir interne Definitionen klarstellen können. Nach Außen jedoch wird uns das glaube ich, nie gelingen. Immerhin wollen Gebäude-Architekten noch nicht einmal, dass wir das Wort „Architektur" benutzen, welches sich für sie auf eine ganz andere Disziplin bezieht.


5. Eric, du bist zur Zeit im Vorstand des Instituts für Informationsarchitektur. Du bist ebenfalls der Vorsitzende des EuroIA Konferenz Komitees und bist im Steuerungskomitee der 2007 IA Konferenz in Las Vegas. Betrachtet man Informationsarchitektur global, was sind so die heißen IA Themen zur Zeit?

Gute Frage, Jan. Tatsächlich hängen „heiße Themen" davon ab, ob man sie intern oder extern betrachtet.

Innerhalb der Gemeinschaft machen uns diejenigen IAs Sorgen, die sich nicht mehr als IA sehen. Sie sind jetzt „Consultants". Persönlich denke ich, dass es lebensnotwendig ist, dass die Verbindung zwischen strategischer und taktischer IA erhalten bleibt. Anderenfalls werden wir diesen Teil unserer Arbeit an die Business Analysten großer Consulting Häuser und Werbeagenturen abgeben. Das wäre vernichtend. Wenn wir taktisch arbeiten – Thesaurus- und Taxonomie Entwicklung, SEO usw. – benötigen wir mehr als nur verbale Unterstützung von obersten Führungskräften. Wir müssen sie dazu bringen das „warum" unserer Arbeit zu verstehen, nicht nur das „was". Das ist warum es so ungemein wichtig ist, dass IA bei Treffen auf höchster Ebene vertreten ist. Strategische IAs haben für gewöhnlich leichteren Zugang zu diesen Führungskräften, vor allem seit Webangebote letztendlich ein integraler Bestandteil von Businessplänen werden. Sie sind nicht mehr die unausgereiften Gehilfen im Cyberspace, ohne jegliche Verantwortung.

Auch nach außen hin müssen wir Menschen dazu bringen, zu verstehen wer wir sind und was wir machen. Während des Sommers 2007 hat das Magazin National Geographic einen Artikel über den Schwedischen Naturwissenschaftler Carl Linnaeus veröffentlicht. Er wurde der Welt erster „Informationsarchitekt" genannt, was zeigt, dass unser Berufszweig an Beachtung gewinnt. Wir haben aber noch einen weiten Weg vor uns.

Auf einem eher globalen Level müssen wir herausfinden wie man mit Sprachvielfalt umzugehen hat. Das ist besonders dann richtig, wenn man von Intranets spricht. Welche Information sollte in allen Sprachen verfügbar sein? Welche Information ist ausschließlich lokal? Welche lokale Information ist für benachbarte Märkte relevant (beispielsweise Spanien/Portugal oder eine Region wie Skandinavien), aber nicht für alle Märkte? Selbst mit ausgefeilten Veröffentlichungprozeduren – wie stellt man sicher, dass regionale Information angemessen in alle relevanten, lokalen Seiten eingearbeitet wird? Werden wir herausfinden wie das zu bewerkstelligen ist, ohne die Notwendigkeit alles ins Englische, der Lingua France des Web, übersetzen zu müssen? Hier sehen wir ein Geschäftsproblem welches auch ein Usability Problem ist, und bald zu einem IA Problem werden wird. Und wir werden schon recht bald eine Antwort finden müssen.

Vor einigen Jahren besuchte ich ein Nielsen-Norman Seminar in Amsterdam in welchem 14 internationale Intranets besprochen werden sollten. Wie sich herausstellte, waren 10 aus den Staaten, drei aus London und eines in Australien. Viele der Teilnehmer fragten nach Problemen der Mehrsprachigkeit, aber es gab keine unmittelbare Antwort. Stattdessen wurden wir ermuntert uns bei einer auf dieses Thema spezialisierten Mailingliste anzumelden. Das war im November 2004 – und ich habe nie wieder etwas davon gehört.

Das Problem besteht also nach wie vor – und es wird immer kritischer.

Und natürlich ist das wirklich heiße Thema Suchmaschinenoptimierung – welches gleichzeitig eines meiner unbeliebtesten Themen ist. Ich habe sie satt, die SEO Berater die mit schlechten Lösungen zu überhöhten Preisen hausieren.

Die Wahrheit ist, SEO ist keine schwarze Magie: man erschafft gute Inhalte, man fügt relevante Metadaten hinzu und man schreibt sauberen Code. Es ist harte Arbeit, aber da ist nichts mysteriöses dran.

Und die Erfolgsgeschichten sind nicht immer fröhlich.

Wir hatten einen hardcore business-to-business Kunden der davon überzeugt war, dass ihre Firma nicht gedeihen würde, bis sie nicht wenigstens 1000 Hits pro Tag hätten. Sogar nachdem sie den Unterschied zwischen „Hits" und „User Sessions" verstanden hatten, wollte man immer noch viel Traffic haben.

Ich fragte sie was sie tun würden, wenn sie nur zwei ernsthafte Ausschreibungen pro Monat hätten. Weil sie in einer unglaublich spezialisierten Industriebranche waren, würde eine vernünftige Antwort auf solch eine Frage fast eine Woche benötigen – und jedes Mal waren mehrere erfahrene Mitarbeiter involviert. Daher stellte unser Kunde fest, dass sie gar nicht die Mitarbeiterzahl hatten um mehr als eine ernsthafte Ausschreibung pro Monat zu beantworten. Also war die nächste nahe liegende Frage, warum sie glaubten, so viele Besucher auf der Seite zu benötigen? Nach langer Diskussion wurde es uns erlaubt sehr spezifische Metadaten zu erstellen, die buchstäblich „versehentliche" Besucher eliminierten.

Und die Konversionsrate verbesserte sich. Spürbar.

Innerhalb eines Monats fingen sie an gehaltvollere Besuche auf der Seite zu registrieren – vielleicht 100 pro Woche – alle von speziell an ihrer Dienstleistung interessierten Unternehmen. Ich nehme an, dass unsere Arbeit erfolgreich gewesen sein muss – als ich ihre Seite letzte Woche kontrollierte, hatten sie die meisten Metadaten wieder aus dem Quelltext herausgenommen.

In ein paar Monaten (oder einigen Google Indexierungen) wird ihre Konversionsrate wieder zurück auf Null sein. Ich frage mich, wer dafür verantwortlich gemacht werden wird. Der törichte Webmaster oder wir.

Ich hoffe, dass irgendwann die Vernunft einkehrt und unsere Kunden schlauer werden. Aber noch gibt es kein Licht am Ende des Tunnels...noch nicht. Wir haben noch sehr viel Arbeit zu erledigen.

Bis es soweit ist, Jan, danke noch mal für die Möglichkeit meine Ansichten mit dir und deinen Kollegen in Deutschland teilen zu können. Grüße aus Kopenhagen. Véale en Barcelona!

10. August 2007

Deutsche IAI Seite gelauncht

Herzlichen Glückwunsch an Wolf. Nach langen und scheinbar endlosen Mühen hat er es mit einem internationalen Team an seiner Seite geschafft die deutsche Unterseite des Instituts für Informationsarchitektur online zu stellen. Super gemacht :-).

Vielen Dank auch an dich, Döner :-) ...(schick mal bitte einen Link zu deinem Blog oder sowas).

Nun liegt es an uns allen da was Tolles draus zu machen. Ich denke, es werden Freiwillige an allen Ecken und Enden gesucht. Es gibt viele Gelegenheiten für deutschsprachige IAs gemeinsam an unserer Community zu arbeiten.

Ein erster, großer Schritt ist getan.

9. August 2007

Spruch des Tages

Ich habe heute einen guten Spruch gehört. Zum Thema crowdsourcing bringt nichts, Amateurisierung ist schlecht, Blogger sind keine richtigen Berichterstatter (nun, ich bin tatsächlich keiner) und so weiter.

Der Spruch geht angeblich auf Berry Schwartz zurück:

Ein einzelner Amateur hat die Arche gebaut. Eine Gruppe von Profis baute die Titanik.

Nett, oder?

8. August 2007

Tools zur Datenvisualisierung

Eine imposante Liste verschiedener Tools zur Datenvisualisierung gibt es hier: Data Visualization: Modern Approaches. In der Auflistung ist viel Bekanntes, aber auch einige (für mich) neue, unglaublich tolle Ansätze.

Diese Art der kreativen Datenvisualisierung ist für mich nicht von Kunst zu unterscheiden (ok, ich bin jetzt kein Kunst-Experte. Aber ich war schonmal im Haus von Margritte ... Hey, Ceci n'est pas une pipe - ja muss ich denn noch mehr sagen?)

Der obige Link geht ja zum Smashing Magazine. Die haben dort ab und an sehr interessante Artikel.

Prototyp done right?

Auf Boxes and Arrows sind zwei sehr interessante Artikel zum Thema Prototypes erschienen. Einmal PDF Prototypes: Mistakenly Disregarded and Underutilized und dann noch Interactive Prototypes with PowerPoint.

Besonders lesenswert sind auch die Kommentare. Ich kann allen nur empfehlen verschiedene Techniken selbst einmal auszuprobieren und zu sehen, was einem am meisten liegt.

6. August 2007

Happy Birthday, WWW

Ach, es ist mal wieder sechster August. Das World Wide Web hat Geburtstag. An diesem Tag schrieb TBL den berühmten Beitrag in einer Usenet Gruppe. Im Jahr 1991. Man kann ihn noch immer online lesen.

The WWW project merges the techniques of information retrieval and hypertext to make an easy but powerful global information system. The project started with the philosophy that much academic information should be freely available to anyone. It aims to allow information sharing within internationally dispersed teams, and the dissemination of information by support groups.

Das war damals der Beginn des Webs der Dokumente. Heute sind wir im Zeitalter des Webs der Daten. Meta is the new content - wie man so schön sagt.

Ich frag mich immer, was ich machen würde, wenn es das Web nicht gäbe, oder wenn wir in einem Land leben würden wo es das Web nicht gibt.

5. August 2007

Theorie: Flash oder Ajax?

Hier ist ein sehr guter Slidecast zu Thema Usability, Design Patterns und ein paar Geheimnisse hinter Slideshare.net: AJAX vs. Flash: What's right for you?.

Der Titel ist hier tatsächlich etwas irreführend. Die Präsentation ist von Jonathan Boutelle, CTO von Slideshare, der nicht nur einige nützliche Tips und Tricks nennt, sondern eben auch ein bischen aus dem Slideshare-Nähkästchen plaudert.

Informationsarchitekten müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass sie zunehmend auch web-technisch eine gewisse Grundahnung haben müssen. Was ist RDF? Wie funktioniert SEO? Was ist der Unterschied zwischen Flash und Ajax? ...

Diese Präsentation ist eine sehr gute, ganz kurze Einführung in ein paar Web 2.0 Themen.

4. August 2007

IA Vortrag in SL

Gestern fand ein Chat-Vortrag zum Thema SEO and IA: The Makings of a Beautiful Friendship in Second Life statt. Ich habe ein wenig mitgefilmt und dann ein paar Sequenzen zusammengeschnitten, um euch einen kleinen Eindruck des Treffens vermitteln zu können.

Den Film (ohne Ton) seht ihr oben, oder hier auf YouTube.

Ich habe ein seltsames Problem in Firefox: nach ein, zwei Minuten bricht der Film ab. Nicht jedoch in IE7. Ist das ein Cache Problem?

Der Event war lustig, der Vortrag so ganz ohne Ton und nur via Chat eher etwas gewöhnungsbedürftig. Aber mit dem Recyclen von älteren Vorträgen in Second Life wird hier dennoch ein guter und interessanter Weg beschritten.

2. August 2007

Von Ameisen und Memen

Das Wochenende ist schon zum Greifen nah. Zeit sich etwas zurück zu lehnen, Wireframes und Use Cases hinter sich zu lassen und sich zur Abwechslung mal mit was Anderem zu befassen.

Wie wäre es Beispielsweise mit Memen? Meme sind Informationseinheiten, die sich durch Übertragung von Wirt zu Wirt vermehren. Also ähnlich den Genen, nur eben nicht über Biomoleküe, sondern durch Ideen als Trägereinheiten.

Hier ist ein unterhaltsames Video (Dan Dennett, TED Talk von 2002) zu diesem Thema.

Starting with the deceptively simple story of an ant, Dan Dennett unleashes a dazzling sequence of ideas, making a powerful case for the existence of "memes" -- a term coined by Richard Dawkins for mental concepts that are literally alive and capable of spreading from brain to brain.

Der Begriff Meme wurde von Richard Dawkins in seinem Buch The selfish Gene eingeführt.

Na ja, spricht man von Ideen und Gedanken als viralen Informationsträgern ist die Absicht des revers-engeneering the brain nicht mehr weit. Und wo Zukunftsmusik spielt, ist auch der Visionär Ray Kurzweil zu finden. Wie der Zufall es will, gibt es auch von ihm einen interessanten TED Talk zu posten: How technology's accelerating power will transform us.

Sich ständig verdoppelnde technologische Leistungsfähigkeiten? Hey, sagte jemand Moore's Law? Hier ist ein guter Podcast mit Gordon Moore, einem der Mitbegründer von Intel: Moore's Law 40 Years Later.

Sodelle. Man muss ja nicht ständig nur IA reden, oder? Apropos: was war noch gleich der Unterschied zwischen open card sorting und closed card sorting? ;-) ...

Sitemaps mit WriteMaps

Der online Dienst WriteMaps bietet eine kostenlose Möglichkeit zum einfachen Erstellen von Sitemaps.

Der Service erfordert den Firefox - was allerdings kein Problem sein sollte.

Das Projekt wurde von Scott Jehl ins Leben gerufen.

WriteMaps provides an easy-to-use interface for creating, editing, and sharing your sitemaps.

Leider gibt es keine Möglichkeit zum kollaborativen Erstellen von Sitemaps. Ebenso lassen sich die Entwürfe nicht exportieren. Die Beta-Version trägt den Namen also noch zu recht.

1. August 2007

Chaos und andere Ordnungsprinzipien

Die Brand Eins hat ein Interview mit David Weinberger veröffentlicht. Weinberger tourt mit seinem neuen Buch Everything is Miscellaneous um die Welt und produziert Interviews wie andere schmutzige Wäsche.

Das Besondere an dieser Version ist, dass sie ins Deutsche übersetzt ist. Das Ganze ist also etwas einfacher zu verstehen.

Als kurze Mittagslektüre recht interessant. Wer die anderen Weinberg-Interviews bereits kennt, wird aber kaum etwas Neues hören.